Stufen bis zur Wand sind stylisch, aber auch sehr empfindlich. Das natürlich nicht für die Stufen, sondern umso mehr für die Wände.
Aktuell ist in der Architektur besonders angesagt, Tritt- & Setzstufen direkt bis an die Wand zu führen. Ganz egal, ob aufgesattelte Wangentreppen, Faltwerk- oder Krangarmtreppen. Sockelleisten sind out. Schick ist, wenn die Stufen aus Stahl, Holz, Glas oder Naturstein fugenlos an die Wandflächen anstoßen.
Das Ganze hat nur einen kleinen Haken. Die Wandflächen werden unweigerlich erheblichen Belastungen ausgesetzt. Mit Wischmopp, Putzlappen und Schrubber rückt die Hausfrau, der Putzmann oder die angeheuerte Fachkraft für Staubbeseitigung den Verunreinigungen auf der Treppe zu Leibe. Auch bei größter Vorsicht ist ein immer dunkler werdender Streifen in der Breite des Reinigungsequipments oberhalb der Trittstufen unausweichlich. Bei weniger Rücksicht oder Fachkenntnis kann es gleich zu größeren Schäden kommen, wie unserem Bild beweist.
Aus der täglichen Praxis wissen wir, dass dieser Punkt weder bei Architekten, Innenarchitekten oder Bauherren auf der Agenda steht. Dankbar nehmen sie gerne die Hinweise auf, die zumindest in einer wasserfesten und abwischbaren Wandbeschichtung enden. Das hilft natürlich nur, wenn der Umgang mit den oben genannten Putzutensilien entsprechend rücksichtsvoll geschieht. Eine andere Lösung könnte die bündig in die Wand eingelassene Sockelleiste sein. Diese muss ja nicht unbedingt eine andere Farbe als die Wand haben. Farbgleichheit schafft auch eine gewisse Unsichtbarkeit.
Stylisch ja, aber Wohnräume sollten auch benutzbar sein.