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Lauflinie und Gehbereich sind Begriffe im Treppenbau, die auch Nicht-Fachleute durchaus schon mal gehört haben können. Aber gerne wollen wir an dieser Stelle die genaue Begrifflichkeit noch einmal klären.
Gehbereich Da die Lauflinie einen zu theoretischen Wert bei der Treppennutzung darstellt, kein Mensch kann genau auf einer gedachten Linie laufen, hat die DIN 18065 einen weiteren Aspekt hinzugefügt – den Gehbereich. Dieser hat bei Treppen mit einer nutzbaren Treppenlaufbreite bis 100 cm eine Breite von 2/10 der Breite. Bei einer nutzbaren Breite von 100 cm entspricht der Gehbereich 20 cm, bei 90 cm Breite ist der Gehbereich 18 cm, bei 85 cm Breite ist der Gehbereich 17 cm und so weiter. Bei nutzbaren Treppenlaufbreiten über 100 cm, außer bei Spindeltreppen, beträgt der Gehbereich 20 cm und wird mit einem Abstand von 40 cm von der Innenkante des Handlauf positioniert. Der Gehbereich kann einer Handlaufseite zugeordnet werden, muss allerdings durchlaufend sein und darf nicht verspringen.
Bei Spindeltreppen beträgt der Gehbereich 2/10 der nutzbaren Treppenlaufbreite. Der Gehbereich wird mittig angeordnet, wobei der Abstand zur äußeren Begrenzung nicht größer als 40 cm sein darf. Hat die Spindeltreppe beispielsweise eine nutzbare Treppenlaufbreite von 90 cm zwischen Spindel und Innenkante des Geländer, beträgt der Gehbereich eine Breite von 18 cm und der Abstand  zur Spindel sowie zur Innenseite des Geländers 36 cm (90 cm – 18 cm = 72cm , geteilt durch 2 = 36 cm). Bei einer nutzbaren Laufbreite von zum Beispiel 110 cm wäre der Gehbereich 20 cm breit und der Abstand zur Innenkante des Geländers ist 40 cm, der zur Spindel allerdings 50 cm.
Lauflinie Ist eine reine Konstruktionslinie, die den üblichen Weg der Benutzer annimmt. Sie ist ein wichtiges Detail bei der Treppenplanung, bestimmt sie doch über ihre Lage die Stufenbreite. Auf der Lauflinie sind alle Stufen gleich breit. Somit bildet sie die Basis für die Verziehung der Stufen bei gewendelten Treppen. Die Lauflinie muss im Gehbereich der Treppe liegen, kann aber innerhalb dieses Bereiches frei gewählt bzw. platziert werden.
Selbstverständlich sind sowohl Gehbereich wie auch die Lauflinie theoretisch Werte. Wie schon erwähnt, oder auch in dem Bild am Anfang des Artikels zu sehen, laufen Menschen nicht so rund und gleichmäßig. Der gewählte Weg ist abhängig vom Alter, der Größe, dem Geschlecht, dem körperlichen Zustand und anderen Faktoren. Bei geraden Treppen ist dies in der Betrachtung sicherlich zweitrangig, aber alle Treppen die in irgendwie gewendelt sind, sind der Gehbereich und die Lauflinie notwendig, um eine Treppe planen zu können.
Sehr deutlich wird die Abweichung von Theorie und Praxis bei sehr alten Treppen die deutliche Laufspuren aufweisen. Vermisst man die ausgetretenen Stellen wird man feststellen, dass ein gleichmäßiger Gehbereich nicht gegeben ist. Aus Sicht der Planung und der Nutzung der Treppe spielt diese Abweichung keine Rolle. Der Mensch sucht sich halt den für sich besten und leichtesten Weg, um die nächste Etage zu erklimmen. Noch einen Hinweis zu der Treppenplanung. Die Lauflinie wird in allen Grundrissplanungen eingezeichnet, gibt sie doch auch Auskunft darüber, wo oben und unten ist. Der Pfeil zeigt immer zum Austritt der Treppe hin, wogegen der Ring, Punkt oder Strich (unterschiedliche Darstellungen sind üblich) den Antritt der Treppe markieren.
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Lauflinie und Gehbereich sind Begriffe im Treppenbau, die auch Nicht-Fachleute durchaus schon mal gehört haben können. Aber gerne wollen wir an dieser Stelle die genaue Begrifflichkeit noch einmal klären.

Gehbereich

Da die Lauflinie einen zu theoretischen Wert bei der Treppennutzung darstellt, kein Mensch kann genau auf einer gedachten Linie laufen, hat die DIN 18065 einen weiteren Aspekt hinzugefügt – den Gehbereich. Dieser hat bei Treppen mit einer nutzbaren Treppenlaufbreite bis 100 cm eine Breite von 2/10 der Breite. Bei einer nutzbaren Breite von 100 cm entspricht der Gehbereich 20 cm, bei 90 cm Breite ist der Gehbereich 18 cm, bei 85 cm Breite ist der Gehbereich 17 cm und so weiter.
Bei nutzbaren Treppenlaufbreiten über 100 cm, außer bei Spindeltreppen, beträgt der Gehbereich 20 cm und wird mit einem Abstand von 40 cm von der Innenkante des Handlauf positioniert. Der Gehbereich kann einer Handlaufseite zugeordnet werden, muss allerdings durchlaufend sein und darf nicht verspringen.

Bei Spindeltreppen beträgt der Gehbereich 2/10 der nutzbaren Treppenlaufbreite. Der Gehbereich wird mittig angeordnet, wobei der Abstand zur äußeren Begrenzung nicht größer als 40 cm sein darf. Hat die Spindeltreppe beispielsweise eine nutzbare Treppenlaufbreite von 90 cm zwischen Spindel und Innenkante des Geländer, beträgt der Gehbereich eine Breite von 18 cm und der Abstand  zur Spindel sowie zur Innenseite des Geländers 36 cm (90 cm – 18 cm = 72cm , geteilt durch 2 = 36 cm). Bei einer nutzbaren Laufbreite von zum Beispiel 110 cm wäre der Gehbereich 20 cm breit und der Abstand zur Innenkante des Geländers ist 40 cm, der zur Spindel allerdings 50 cm.

Lauflinie

Ist eine reine Konstruktionslinie, die den üblichen Weg der Benutzer annimmt. Sie ist ein wichtiges Detail bei der Treppenplanung, bestimmt sie doch über ihre Lage die Stufenbreite. Auf der Lauflinie sind alle Stufen gleich breit. Somit bildet sie die Basis für die Verziehung der Stufen bei gewendelten Treppen. Die Lauflinie muss im Gehbereich der Treppe liegen, kann aber innerhalb dieses Bereiches frei gewählt bzw. platziert werden.

Selbstverständlich sind sowohl Gehbereich wie auch die Lauflinie theoretisch Werte. Wie schon erwähnt, oder auch in dem Bild am Anfang des Artikels zu sehen, laufen Menschen nicht so rund und gleichmäßig. Der gewählte Weg ist abhängig vom Alter, der Größe, dem Geschlecht, dem körperlichen Zustand und anderen Faktoren. Bei geraden Treppen ist dies in der Betrachtung sicherlich zweitrangig, aber alle Treppen die in irgendwie gewendelt sind, sind der Gehbereich und die Lauflinie notwendig, um eine Treppe planen zu können.

Sehr deutlich wird die Abweichung von Theorie und Praxis bei sehr alten Treppen die deutliche Laufspuren aufweisen. Vermisst man die ausgetretenen Stellen wird man feststellen, dass ein gleichmäßiger Gehbereich nicht gegeben ist. Aus Sicht der Planung und der Nutzung der Treppe spielt diese Abweichung keine Rolle. Der Mensch sucht sich halt den für sich besten und leichtesten Weg, um die nächste Etage zu erklimmen.

Noch einen Hinweis zu der Treppenplanung. Die Lauflinie wird in allen Grundrissplanungen eingezeichnet, gibt sie doch auch Auskunft darüber, wo oben und unten ist. Der Pfeil zeigt immer zum Austritt der Treppe hin, wogegen der Ring, Punkt oder Strich (unterschiedliche Darstellungen sind üblich) den Antritt der Treppe markieren.